„Quo Vadis“, was bringst du?
Auch die zweite News zur aktuell in Berlin stattfindenen „Quo Vadis“, an der immerhin ca. 570 Game-Designer, Animationskünstler und ?Medienexperten? teilnahmen, brachte kaum neues, aber dafür viel demoralisierendes an den Tag.
Wer von der „Quo Vadis“ nun allerdings neue Trends für die „Games der Zukunft“ suchte wurde schwer enttäuscht. Abgesehen von der typischen „Lobbyarbeit“, das digitale Spiele als Kulturgut von der Gesellschaft anerkannt und Entwicklungsarbeit öffentlich gefördert werden solle, gibt es nur folgende Aussagen die einen kurz zum Nachdenken anregen sollten.
So sagt die CDU-Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär zum Beispiel:
„[…] dass im Ausschuss für Kultur und Medien, dem sie angehört, schon lange nicht mehr von „Killerspielen“ die Rede sei, sondern Computerspiele vielmehr als Kulturgut verstanden würden – das gelte auch für die amtierende Bundesregierung.“
Wer sich ein wenig bei diesem Thema auskennt, weiß bestimmt auch, das am heutigen Nachmittag eine Abstimmung im Bundestag stattfindet, in der über eine „Verschärfung des Jugendschutzgesetzes“ abgestimmt wird. Mit unter anderem sollen dann auch größere Kennzeichnungen der Alterseinstufung auf Verpackungen und Trägermedien für Spiele, sowie der Katalog für indizierte Spiele ausgeweitet und zu guter letzt „gewalltbeherrschte Spiele“ gänzlich verboten werden.
Ein Vortrag von Vertretern der Commerzbank und der Berliner Bank zum Thema „moderne Finanzierungsmodelle für den Games-Bereich“ dürfte einigen Studios die Augen geöffnet haben.
„[…] Wer ein bankenfinanziertes Spieleprojekt auf die Beine stellen will, muss bereits Erfolge in der Spielebranche vorweisen können. Andere Faktoren, wie die Größe der Fangemeinde eines Projekts, die Zahl der Anmeldungen für einen Betatest oder die Entwicklung ähnlicher Spiele am Markt gelten als nicht einschätzbar. Michael Gens, Vertreter der Commerzbank dazu: „250.000 Anmeldungen für eine Beta sind nett, aber 25.000 Pre-Orders (Vorbestellungen) sind eine Größe, mit der wir rechnen können.“ Kleine, innovative Entwickler ohne eigene Finanzkraft, die nicht unter den Fittichen eines großen Branchenvertreters stehen, bleiben also – Quo Vadis hin oder her – weiterhin praktisch chancenlos.“
Traurig aber wahr. Das heißt also nichts anderes, als das zuerst der Erfolg in messbarer Form eingetreten sein muß bevor es Geld von den Banken gibt. Aber, wenn sich der Erfolg schon eingestellt hat, warum sollte man dann noch zu den Bankern gehen? Wie dem auch sei.
In einer Aussage war man sich auf der „Quo Vadis“ auf jeden Fall einig:
Deutschland ist ein Käufer- und kein Entwicklerland.
Und warum ist das wohl so?
Quelle: Heise.de
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