Das man zuweilen insbesondere bei der Herstellung einfacher Computerspiele Vorsicht walten lassen sollte, scheint noch immer nicht weite Kreise gezogen zu haben. Aktuellster Fall ist ein Scrabble-Clon namens „Scrabulous“ den 2 Brüder munter programmierten und beim Sozialen Netzwerk Facebook (heute Meta) an den Mann brachten.
Fatal an der ganzen Sache ist, dass weder Facebook noch die Software-Schmiede dementsprechende Lizenzen bei Hasbro eingekauft hatten.
Nicht linear ablaufende Filme oder Spiele sind die Unterhaltungsmedien der Zukunft, sondern Spiele, die dieser Linearität ein Ende setzen und eine (fast) uneingeschränkte Bewegungsfreiheit auch jenseits eines Handlungsstranges ermöglichen.
Eindrucksvoll belegt werden kann dies durch folgende Zahlen:
Fakt: Das Familienministerium ist neben dem Bayerischen Landeskriminalamt (LKA) die aktivste Antragstellerin für Indizierungsanträge. Insgesamt stellte das Bundesfamilienministerium bis jetzt 89 Anträge zur Indizierung „gewaltbeherrschter“ Video- und Computerspiele bei der zuständigen Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM). Die BPjM nahm von den vorgeschlagenen Medien 81 auf die Liste der jugendgefährdenden Medien auf.
Interessant auch hier der Beweggrund, der zu der erhöhten Antragsstellung führte.
So schreibt Heise:
Was lange währt, wird endlich gut? Oder tritt nicht genau ab hier das Gegenteil ein. Gegen den Willen der Oposition wurde nun das Jugendschutzgesetz verschärft, das Jugendlichen den Zugang zu „Killerspielen“ und Gewaltvideos erschweren soll. Wie dies jedoch Online umgesetzt werden soll, bleibt offen.
Die Gesetzesnovelle erweitert die Kriterien, nach denen Gewaltvideos und „Killergames“ als jugendgefährdend auf dem Index landen. Des weiteren müssen die Altersbeschränkungen auf CDs und DVDs vergrößert werden, damit sie schon vor dem Kauf des Trägermediums in prägnanter Art und Weise ins Auge stechen.
„Quo Vadis“, was bringst du?
Auch die zweite News zur aktuell in Berlin stattfindenen „Quo Vadis“, an der immerhin ca. 570 Game-Designer, Animationskünstler und ?Medienexperten? teilnahmen, brachte kaum neues, aber dafür viel demoralisierendes an den Tag.
Wer von der „Quo Vadis“ nun allerdings neue Trends für die „Games der Zukunft“ suchte wurde schwer enttäuscht. Abgesehen von der typischen „Lobbyarbeit“, das digitale Spiele als Kulturgut von der Gesellschaft anerkannt und Entwicklungsarbeit öffentlich gefördert werden solle, gibt es nur folgende Aussagen die einen kurz zum Nachdenken anregen sollten.
Am gestrigen Montag kündigte die Darmstädter 10tacle Studios AG (GTR-Rennspielserie) die Entlassung von 25 Prozent ihrer Belegschaft an, „die nicht unmittelbar in Zusammenhang mit der Entwicklung stehen“.
Nach eigenen Angaben waren zuletzt rund 440 Mitarbeiter in dem Unternehmen beschäftigt.
Mit unter anderem wird der Standort Bratislava geschlossen. Dort zeichneten sich bislang 50 Mitarbeiter für die Entwicklung des Konsolenspieles „Elveon“ aus.